Pastor Myrda als Renovabisbeauftragter des Bistums Essen in der Ukraine

In der Ukraine traf Pastor Gregor Myrda als Renovabis-Beauftragter des Bistums Essen Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki und seinem Sekretär Andrzej Legowicz in Lemberg.
Die Schwestern Adriana (links) und Schwester Mykolaja (rechts), der Generaloberin des Ordens vom Heiligen Basil, stehen zusammen mit Gregor Myrda vor dem Klosterneubau in Javoriv, der mit Mittel aus Renovabis mitfinanziert worden ist.

„Hast Du schon Dein Testament gemacht?“, so wurde Pastor Gregor Myrda von der katholischen Gemeinde gefragt, als er von seinen Reiseplänen in die Ukraine berichtete. 

Samstag ist er aus der Ukraine zurückgekehrt, wohlbehalten, das Testament war nicht nötig.       

  Neben seiner Tätigkeit als Pastor in der Gemeinde St. Josef ist Myrda noch Renovabis-Beauftragter des Bistums Essen für Osteuropa. Das Bistum bekommt jährlich von Renovabis Zuweisungen, die verteilt werden müssen. Um die korrekte Verwendung der Mittel prüfen zu können, war Myrda in der Ukraine, genauer gesagt, in Lemberg und Umgebung.

  „Neben Russland ist die Ukraine der zweitgrößte Staat Europas. Es leben in der gesamten Ukraine aber nur rund 45 Millionen Menschen“, berichtete Gregor Myrda. „Religiös ist das Land zweigeteilt: Im Westen des Landes gehören sehr viele Menschen der griechisch-katholischen Kirche an. Die griechisch-katholische Kirche feiert die Gottesdienste nach byzantinischem Ritus, erkennt aber den Papst als geistliches Oberhaupt an.“ Im Osten der Ukraine bekennen sich die Christen mehrheitlich zu der russisch-orthodoxen Kirche. Ethnisch wohnen im Westen des Landes fast ausschließlich Ukrainer, während im Osten des Landes verschiedene Bevölkerungsgruppen leben. Dieses ist auch der Grund für die Unruhen in der Ostukraine. Pastor Gregor Myrda spürte von den Unruhen in Lemberg nichts, doch er sah, dass die Menschen in großer Sorge um ihre Soldaten waren, die reihenweise in die Ostukraine verlegt werden und dort bei den Kämpfen mit den Separatisten fallen.

„Erst die Unruhen in der Ostukraine bewirkten, dass die Ukraine wieder von der westlichen Welt als ein Staat wahrgenommen wird“, so Myrda. „Fast täglich wird über sie in den Nachrichten berichtet.“ Die Menschen im Westen der Ukraine sind europäisch ausgerichtet und möchten der Europäischen Union angehören. Der Erzbischof der griechisch-katholischen Kirche von Iwanowo-Frankisk, sagte gegenüber Gregory Myrda, dass das Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der Europäischen Union habe eine wichtige Signalwirkung in Richtung Europa entfaltet. Die Menschen in der Ukraine möchten einen Wechsel in der Politik, sie möchten aus eigener Kraft für Veränderungen sorgen, sie möchten Hilfe zur Selbsthilfe. Weniger möchten sie dauernde Hilfe von außen, sondern ihr Schicksal selbst bestimmen zu können und unabhängig sein. Dieses mag auch mit dem Nationalbewusstsein der Ukrainer zusammenhängen, denn der ukrainische Staat existiert ja erst ab 1989/1990. 

Bei einem Treffen mit Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki, Erzbischof der Diözese Lemberg und früherer Sekretär bei den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt, warnte er vor einem übersteigerten Nationalbewusstsein, welches leider auch in der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine teilweise vorzufinden sei. Er berichtete auch von Schwierigkeiten zwischen der römisch-katholischen Kirche und der griechisch-katholischen Kirche. So wurden verschiedene römisch-katholische Kirchen von der griechisch-katholischen Kirche in Besitz genommen, ohne darüber Vereinbarungen mit der römisch-katholischen Kirche zu treffen. Dieses ist eines der dunklen Kapitel zwischen den beiden Kirchen, die beide den Papst als geistliches Oberhaupt anerkennen und doch miteinander konkurrieren.

  Pastor Gregor Myrda kam nach dieser Reise zurück mit der Hoffnung, dass die Menschen in der Ukraine ein friedliches Zusammenkommen und Miteinander-Auskommen finden werden, ohne dass weiteres Blut vergossen wird. 

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St. Josef


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