Die Madonna und das Bild der immerwährenden Hilfe

Die Madonna (links)

 

Die Figur der Madonna ist eine polychrome Holzskulptur, deren Provenienz mit einer hohen Wahrscheinlichkeit spätgotisch ist. Das relativ einfache Faltenwurf und die zurückhaltende Gestik der Figur sowie des Jesuskindes deuten darauf hin.
Das Jesuskind ist mit einem Umschlagtuch abgedeckt und wurde ursprünglich (aber nicht unbedingt original) mit einer Krone versehen, die heutzutage nicht mehr existent ist. Die Krone des Kindes und das Zepter Marias sind, wie so oft, spätere, entstellende Beigaben. Im Fall der Madonna aus Kierspe ist der Zepter eine qualitativ fragwürdige Beigabe des letzten Jahrhunderts (bornziert, nicht vergoldet).

 

Ikonografisch gesehen gehört diese Darstellung zur dem Typus der Mondsichelmadonnen, eiener Darstellung Madonnas, die über das Böse siegt.
Als Referenz zum Ursprung dieser Darstellung hier ein Auszug aus der Wikipedia:

Sie basiert auf dem Erscheinungsbericht einer kosmischen von einem Drachen verfolgten schwangeren Frau, die von Sternen gekrönt und mit der Sonne bekleidet auf den Mond tritt und dem letzten apokalyptischen Gefecht zwischen dem Drachen und dem Erzengel Michael ausgesetzt wird.

 

Und es geschah ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau mit der Sonne bekleidet und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. (Apokalypse 12,1)

 

Religionsgeschichtlich wird das Bild vom apokalyptischen Weib auf den Isis-Astralkult der Antike zurückgeführt, es erfährt aber durch das Geburtsmotiv eine apokalyptische Umdeutung. Bereits die Alte Kirche deutet die zwölf Sterne als den Tierkreis, die Sonne als Christus und den Mond als die Vergänglichkeit der Welt. Seit Epiphanius wird das Weib mit Maria identifiziert, in der Orthodoxie (und später auch bei Luther) mit der Kirche.

 

In dieser Darstellungsform wird Maria auch als Königin des Himmels (lat. regina coeli) bezeichnet.

 

Das Bild der immerwährenden Hilfe (rechts)

Das Bild der immerwährenden Hilfe befindet sich in der Südwand in einer Wandnische. Dieses Bild ist eine Nachbildung des römischen Originals, besitzt aber durchaus einen künstlerischen Wert. Es ist auf zwölf Kacheln (Azulejos) bunt gemalt und eingebrannt. Es stammt von einem spanischen Künstler und wurde 1965 auf einer Ausstellung in Gerona prämiert.

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