Offener Männertreff - TTIP

IM JANUAR INFORMIERTEN WIR UNS ÜBER TTIP

Lebhaft wurde beim letzten offenen Männertreff im Gemeindehaus am Glockenweg diskutiert. „TTIP“ war das Thema, mit welchem sich die Männer beschäftigten. Und bevor es in die Diskussion ging, führten der Franktionsvorsitzende der Kiersper Grünen Hermann Reyher und Pfarrer Reiner Fröhlich in das Thema ein.

  „Es geht um das umstrittene Freihandelsabkommen der Europäischen Union und der USA“, begann Hermann Reyher. Seit 30 Monaten laufen die Verhandlungen und es ist geplant, die Abkommen Mitte 2017 zu ratifizieren, Ende 2017 im EU-Parlament zu beraten und Anfang 2018 dieses in den nationalen Parlamenten zu beschließen. „Doch was sind Freihandelsabkommen?“, fragte Reyher in die Runde. „Schon das alte Preußen hatte solche Abkommen und die Europäische Union selbst hat über 100 Freihandelsabkommen abgeschlossen, zuletzt mit der Ukraine zum 1. Januar 2017.“ Ziel eines Freihandelsabkommens ist, Zölle und unterschiedliche Standards zu harmonisieren. Das sind technische Standards, Verbraucherstandards, Umweltstandards, Kulturstandards und noch mehr. Kritik an den TTIP-Verhandlungen jedoch sind die fehlende Transparenz bei den Verhandlungen, die Gefahr das die USA als stärkste Wirtschaftsmacht die Bedingungen diktiert und dass keine öffentlichen Handelsgerichte, sondern geheime Schiedsgerichte über Streitfälle entscheiden sollen. Die versprochenen Hunderttausende von Arbeitsplätzen wird es wohl nicht geben, eher 1800 pro Jahr nach einer Studie des deutschen Wirtschaftsinstitutes. „3,3 Millionen Unterschriften gegen TTIP in der EU sprechen eine deutliche Sprache“, so Reyher. „Zudem waren im Oktober 2015 rund 250000 Demonstraten in Berlin, um gegen das Abkommen zu protestieren.“

  „Man muss TTIP im Zusammenhang zur Geschichte sehen“, informierter Pfarrer Reiner Fröhlich weiter. „Es hat schon immer Bestrebungen gegeben, die Zölle abzuschaffen. Zwischen Europa und den USA gibt es aber nur noch 5 Prozent Zölle.“ Zusammen mit „Brot für die Welt“ plädiert Fröhlich dafür, dass die Standards so gesetzt werden, dass die großen Unternehmen in anderen Ländern nicht walten und schalten können. „Die Verhandlungen sind undemokratisch“, betonte er. In der Diskussion gab Siegmund Philipp an, dass er grundsätzlich Handelsabkommen gut finde. „Doch wo sind die Vorteile für Europa und wo für Amerika“, wollte er dann wissen. Herman Reyher gab an, dass das größte Problem die geheimen Gerichte sind. „Die Amerikaner wollen sie durchziehen, die Europäer haben Angst über den Tisch gezogen zu werden.“ Georg Seidel gab an, dass es ein Problem sei, dass man nicht wisse, worüber verhandelt werde. „Im Grunde hat man nur Bauchschmerzen dabei“, so Seidel. „Man fragt sich da, wer wird auf’s Kreuz gelegt. Das sind bestimmt nicht die Amerikaner.“ Pfarrer Fröhlich gab an, dass Brot für die Welt Transparenz fordert. „So sollen nicht nur die Lobbyistenverbände verhandeln, sondern zivilgesellschaftliche Organisationen“, regte Pfarrer Fröhlich an.

 

 

 

 

 

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