Der Kreuzweg
„Ich bin von Beruf Bildhauer“, verriet 1965 der Bräutigam Fritz Müller aus Belecke Pfarrer Bernhard Schmidt bei seiner Trauung. Dieser dachte sogleich an den in der Kirche noch fehlenden Kreuzweg. Beide wurden sich einig. Fritz Müller erhielt den Auftrag, den jetzigen Kreuzweg zu fertigen, denn bislang hingen in der Kirche nur kleine Holzkreuze, die der Kiersper Ernst Walther gefertigt hatte.
Bis zur Renovierung der Kirche im Jahr 2001 hingen beide Kreuzwege nebeneinander, danach wurden die Holzkreuze jedoch auf Wunsch von Pastor Ulrich Schmalenbach abgenommen.
Das Außergewöhnliche an dem Kreuzweg von Fritz Müller mit seinen 14 Bildern ist, dass er sich nicht an die überlieferte Stationenfolge orientiert, sondern allein an den Passionsberichten der Evangelisten. In den traditionellen Kreuzwegen sind Stationen eingefügt worden, die nur aus mystischer Frömmigkeit erdacht sind. Eine dieser Stationen ist zum Beispiel die 6. Station, in der Veronika Jesus das Schweißtuch reicht. Der Kiersper Kreuzweg beginnt mit dem Gebet Jesu in Garten Gethsemane und endet mit seiner Auferstehung.
Die sonst in Kreuzwegen üblichen nichtbiblischen Stationen 4 - 6 - 7- 9 und 13 sind von Fritz Müller ersetzt worden durch die Stationen 1 – 2 – 10 – 12 und 14. Die Kreuzwegbilder aus Muschelkalkstein sind an der südlichen und nördlichen Wand des Kirchenraumes verteilt und ermöglichen so der Gemeinde, den „Weg“ Jesu betrachtend nachzugehen.
Helfen kann dabei den Gläubigen das von Pfarrer Bernhard Schmidt 1973 herausgegebene Büchlein „Die schönste Sprache“ - Gedanken über das Beten mit Beispielen.
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