Eine besondere Romfahrt

Dass sie gerade punktgenau zur Papstwahl in Rom sein würden, das hatten die 28 Romreisenden aus Kierspe, Meinerzhagen, Valbert und Wipperfürth nicht in ihren kühnsten Träumen zu hoffen gewagt. Dass es doch geklappt hat, das lag an der bereits vor Monaten von Pastor Gregor Myrda vorbereiteten punktgenauen Planung.

Ein wenig ins Nachdenken sind die Katholiken im Volmetal bei so viel „Voraussicht“ schon gekommen. Es war zudem nicht das Einzige, was Pastor Myrda in diesem Jahr vorausgesehen hatte. Schon in seiner Fastnachtspredigt, sah er den Rücktritt von Papst Benedikt voraus und reimte am Karnevalswochenende: „Drum fahr im März ich mal nach Rom und sag zu unserm Ratzi: Du bist ja wirklich älter schon, nun geh und mach mal Platzi! Ich werd zum Bischof schnell geweiht danach zum Kardinale und bin dann schließlich auch bereit fürs große Papstfinale!“

Was damals bereits für Aufregung in der Gemeinde sorgte, wich anerkennender Bewunderung als fest stand, dass die Reisegruppe direkt zur Papstwahl in Rom sein würde. Vergangenen Sonntag, dem 10. März bestieg die Gruppe dann das Flugzeug, das sie von Düsseldorf nach Rom brachte. In Rom selbst wohnte die Gruppe in einem Kloster, mit direktem Blick zum Petersplatz. Schnell waren die Koffer ausgepackt und alle machte einen kurzen Gang über den Petersplatz. Auffallend war, dass viele Fernsehsender aus Europa und Übersee hier bereits ihr Equipment aufgebaut hatten. Noch hatte das Konklave nicht begonnen, so dass die Volmetaler sich Rom ein wenig ansehen konnten. Auf ihrem Besichtigungsplan stand gleich Montagmorgen die Lateranbasilika, sodann ging es zur Heiligen Stiege, in die über zwei Etagen gehenden Kirche San Clemente, zum Kolosseum, dem Forum Romanum und dem Mund der Wahrheit in der Nähe der Kirche Santa Maria in Cosmedin. Der Nachmittag blieb der Piazza Navona vorbehalten und dem Trevibrunnen. Dienstag sollte das Konklave beginnen. Für zehn Uhr war eine Messe mit den Kardinälen angesetzt, die die Volmetaler ebenfalls besuchen wollten. Schon über eine Stunde vor Beginn waren sie im Petersdom, um noch einen Platz zu bekommen. Bis zum Mittag ging die Messe und die Kardinäle zogen sich zur Papstwahl zurück. Nun hatte die Reisegruppe Zeit. Jeder machte, wozu er Lust hatte. Während die einen sich im Vatikan aufhielten, ruhten sich andere in ihrem Zimmer aus und wieder andere besichtigten die Katakomben. Es regnete heftig und so war die Besichtigung der Katakomben für die Gruppe eine gute Wahl. „Ich war gerade in meinem Zimmer, als ich Dienstagabend Schreie hörte“, erinnerte sich Pastor Gregor Myrda. „Ich ging auf meinen Balkon, von wo ich den Petersplatz und den Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Blick hatte. Es war aber schwarzer Rauch, der aufgestiegen ist. Etwas anderes hätte mich auch gewundert.“ San Maria Maggiore stand für den Mittwoch auf dem Plan der Volmetaler, doch nicht alle fuhren mit. Einige der Mitreisenden blieben lieber im Vatikan, um bei einer schnellen Papstwahl nah am Geschehen zu sein. Abends, als endlich weißer Rauch aufstieg, hielt Pastor Gregor Myrda und weitere Mitreisende nichts mehr in ihren Zimmern. Hinaus auf den Petersplatz wollten sie und sie hatten Glück. Trotz der vielen Menschen kamen sie an den Absperrungen vorbei auf den Platz. „Als dann Papst Franziskus an das Fenster trat und uns alle zum Beten aufforderte, wurde es mucksmäuschenstill“, erinnerte sich Pastor Myrda. „Viele aus unserer Gruppe konnten es nicht fassen, die Papstwahl in Rom miterlebt zu haben. Sie sagten immer wieder, dass das Ereignis sie sehr beeindruckt habe und sie alle Eindrücke zu Hause erst einmal verarbeiten müssen.“

Ach Kokolores, was'n Quatsch, da könnt ihr nicht drauf zählen. Ich werd mich, trotz Gemeindeklatsch, bei Euch hier weiter quälen“, schloss Pastor Gregor Myrda seine Faschingspredigt 2013 und auch wie vorangegangenen Teil der Predigt sah er den Lauf der Geschehnisse richtig voraus. 

 

 

 

 

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